Österreichische Kunststoffverarbeitung auf Wachstumskurs

09.02.2018 |

Die österreichische kunststoffverarbeitende Industrie konnte im Jahr 2017 ihren Umsatz um 3,5 Prozent ausweiten. Gegenüber dem Jahr 2016 sei dies ein deutliches Anspringen der Konjunktur und gehe konform mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. „Die Branche erlebt gerade einen erfreulichen Aufwind“, kommentiert Helmut Schwarzl, Obmann der österreichischen Kunststoff verarbeitenden Industrie, die aktuellen vom Fachverband erhobenen Zahlen.
Den Produktionswert kurbelten vor allem technische Artikel und Verpackungen an, die um 6 bzw. 4,5 Prozent zulegen konnten. Bauprodukte verbesserten sich um plus 2 Prozent.
Die Ausfuhren an Kunststoffwaren liefen 2017 in etwa analog zur Produktion. Die Exporte stiegen um ca. 3 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro. Dem standen Einfuhren in der Höhe von 3,4 Mrd. gegenüber. Die österreichische Kunststoffverarbeitung erwirtschaftete damit einen Handelsüberschuss von rund einer halben Milliarde Euro.
Der Mitarbeiterstand konnte auf rund 27.500 Beschäftigte leicht ausgeweitet werden.
Hohe Auftragsbestände – vor allem aus dem Ausland – und niedrige Fertigwarenlager lassen aus Sicht des FCIO erwarten, dass die Kunststoffverarbeitung in Österreich auch im Jahr 2018 weiter gut laufen wird.
Die große Herausforderung der nächsten Jahre für die Kunststoff verarbeitende Industrie Österreichs werde die Umsetzung der Plastics Strategy der EU sein. „Die österreichische Kunststoffindustrie begrüßt dieses Vorhaben der Kommission, mit dem die Umweltperformance von Kunststoffen optimiert werden soll“, so Schwarzl. „Wir sehen darin die Möglichkeit, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und dabei Wettbewerbsvorteile lukrieren zu können.“ Die Branche lehne aber das damit oft einhergehende Kunststoff-Bashing ab. „Kunststoffprodukte werden hergestellt, weil sie dem Konsumenten großen Nutzen bringen, was wieder ins Bewusstsein gebracht werden muss.“
Kunststoffverpackungen etwa sorgen dafür, dass Lebensmittel länger haltbar und genießbar sind und Lebensmittelabfälle reduziert werden können. Gleichzeitig werden durch das geringe Gewicht Transportkosten deutlich reduziert. „Man darf Kunststoff nicht bloß in seiner allerletzten Lebensphase beurteilen. Bei einer gesamtheitlichen Betrachtung ergeben sich oft erhebliche Nutzeffekte, die die Belastung in einem einzelnen Aspekt bei weitem überwiegen“, so Schwarzl. Anstatt den wichtigsten Werkstoff der Welt negativ zu besetzen, gelte es, das Abfallmanagement in anderen Ländern an das in Österreich heranzuführen.

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